Warum es keine Herren 70 mehr gibt - Rückblick auf die Saison 2024

25. Juni 2025

Spielten ihre letzte Saison bei den 70ern, von links Peter Sieg, Alan Raska, Dieter Rosch, Mannschaftsführer Heribert Kadletz, Dr. Hardy Pelzer und Uli Conrad. Es fehlen: Heribert Düthmann und Julius Schmidt.

Nachdem das Nervenkostüm des Mannschaftsführers Heribert Kadletz vor dem ersten Spieltag einer zuvor noch nicht erlebten Zerreiß- und Geduldsprobe unterworfen war, wurde schnell klar, dass die Zukunft einer Herren-70-Mannschaft mehr als ungewiss ist.

Doch nun zu den Einzelheiten. Eigentlich ließ sich alles gut an. 13 Spieler standen auf der Meldeliste, waren gewillt, um Ruhm und Ehre in der Landesliga 2 zu kämpfen. Doch es sollte zum Saisonauftakt ganz anders kommen. Statt aus dem Vollen schöpfen zu können, ging es abgewandelt wie im Kinderlied „Zehn kleine Kinderlein“ zu: Die Nummer eins und zwei waren am ersten Spieltag verreist – da waren es nur noch elf, die sich aber weiter dezimierten. Nicht so schlimm, denn am Donnerstag vor Rundenbeginn in der darauffolgenden Woche am Montag standen für eine Vierermannschaft immerhin noch sechs Spieler parat.

Doch drei Tage vorher, am Freitag, dann die nächste Hiobsbotschaft. Julius Schmidt hatte just für den Montag kurzfristig einen wichtigen Arzttermin bekommen. Aber immer noch waren ja fünf einsatzfähige Mannen greifbar. Aber es sollte mal wieder anders kommen als gedacht. Denn am Sonntag kamen die nächsten krankheitsbedingten Absagen. Uli Conrad lag mit einer Grippe und hohem Fieber darnieder, Peter Sieg hatte sich das Knie verletzt. Stundenlange Telefonate mit den übrigen gemeldeten Akteuren folgten von Sonntagmittag bis in die Abendstunden, aber ein vierter Spieler war partout nicht aufzutreiben.

Es half nichts, nun musste mit dem Obernauer Mannschaftsführer Kontakt aufgenommen werden. Nach eingehender Schilderung der Lage bat ich um Spielverlegung. Ausgeguckt wurde der Vatertag am Donnerstag. Uli Conrad, noch nicht vollständig genesen, erklärte sich bereit mitzufahren, damit keine Strafgebühr anfallen würde. Im Gepäck hatten wir als Dank und Entschädigung für die Unannehmlichkeiten einen Kasten Bier für die Gastgeber. Das kam am Vatertag zu deren Freude gut an. Und auch, dass sie 6:0 gewannen, denn wir verloren alle Spiele.

Das tat der anschließenden Geselligkeit aber keinen Abbruch und wir verlebten doch noch einen gemütlichen Vatertag. Auch die anderen Partien waren für uns nicht von Erfolg gekrönt. Die Saison endete 1:13. Den Ehrenpunkt holten wir mit dem 3:3 beim TSV Karlstadt. Nach den Einzeln stand es 2:2 durch die Siege von Dieter Rosch und Peter Sieg. Das Duo Alan Raska und Dieter Rosch verbuchten das Doppel deutlich. Beinahe hätte es zu einem Sieg für uns gereicht, aber Uli Conrad und Peter Sieg hatten Pech im Match-Tiebreak ihres Doppels, den sie bei 5:7, 7:5 unglücklich mit 8:10 verloren.

Im weiteren Verlauf der Saison wuchs die Erkenntnis, dass sich die Organisation einer 70er Mannschaft im Medenbetrieb in Zukunft nicht einfacher gestalten würde, und so entschloss ich mich, das Amt des Mannschaftsführers niederzulegen. Da sich auch niemand anderes fand, der es übernehmen wollte, wurde in dieser Saison keine Herren 70 mehr gemeldet.