Lorena Schädel gewinnt die 33. Würzburger Damen-Tennismeisterschaften

16. April 2025

Eine kurz geballte Faust und ein strahlendes Lächeln zeigten die Freude von Lorena Schädel (im Bild oben, BASF TC Ludwigshafen) nach dem verwandelten Matchball nicht irgendeines Spiel, sondern des Finales bei den 33. Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup. Damit hatte die Nummer 59 in Deutschland und an fünf gesetzte Spielerin der Zweiten Bundesliga nicht gerechnet, aber nach dem Motto „aller guten Dinge sind eben drei“ setzte sie sich gegen die an zwei gesetzte Vorjahresfinalistin Nicole Rivkin (im Bild unten, DTV Hannover, DR 30) durch. „Damit habe ich nicht gerechnet“, war Schädel über ihre tolle Leistung fast ein wenig überrascht.

Aller guten Dinge sind drei

Hatte sie vor zwei Jahren im Viertelfinale verloren, schaffte sie es vergangenes Jahr bis ins Halbfinale und musste sich dort der späteren Siegerin Fabienne Gettwart (TC BW Vahingen-Rohr), Nummer 20 in Deutschland und an eins gesetzt, beugen. Für Gettwart ging der Traum der Titelverteidigung allerdings nicht in Erfüllung, denn Schädel nahm Revanche fürs letzte Jahr und kegelte diesmal Gettwart im Viertelfinale aus dem Turnier. Mit durchweg klaren Siegen konnte für Schädel das Ziel nur sein, diesmal den Pokal in Händen zu halten. Entgegen kam ihr dabei, dass sie die Umstellung auf Sand bravourös meisterte.

Auch Rivkin, die mit Hannover vergangene Saison in die Erste Bundesliga aufgestiegen war, marschierte bis zum Halbfinale unbedrängt durch das Feld, musste dann in der Vorschlussrunde aber über drei Sätze gegen die an sieben gesetzte Nele Friedrich (Club zur Vahr e. V., DR 72) gehen. „Ärgerlich, wenn die nächste Gegnerin schnell mit einem deutlichen Ergebnis fertig ist“, fand sie. Vielleicht fehlten ihr die letzten Körner, um sich im Finale erfolgreich gegen die konzentriert aufspielende Schädel zu wehren.

Nicole Rivkin hochkonzentriert

Variables Spiel

Auf jeden Fall boten beide ein sehr variables Spiel, das nichts vermissen ließ: Knallharte Grundschläge präzise gesetzt, Stopps, Lobs, unterschnittene Bälle und Tempoverlangsamung wenn nötig, um die Gegnerin aus dem Rhythmus zu bringen. „Ich komme direkt vom Hartplatz“, erklärte Rivkin, „da habe ich mich ein wenig schwer getan“. Trotz der erneuten Finalniederlage fand sie Würzburg ein gute Pflaster, auf das sie gerne im nächsten Jahr zurückkommen möchte um dann, wer weiß, nach dem Motto „aller guten Dinge sind drei“, das Turnier dann auch zu gewinnen.

Da hatte Lorena Schädel etwas dagegen „ich werde versuchen, meinen Titel zu verteidigen“. Das gelang in der Geschichte der Damenmeisterschaften noch nicht allzu oft. Am Ende freuten sich beide natürlich auch über ihr Preisgeld und waren sich unisono einig, dass es in die Tenniskarriere reinvestiert wird. Für beide stehen in Kürze die Ligaspiele an, danach sind sie weiter im Turnierzirkus unterwegs.

Oliver Bierhoff vor Ort

Ab dem Viertelfinale waren die gesetzten Spielerinnen unter sich und lieferten sich teils enge Matches. Das an sechs gesetzte Urgestein Steffi Bachofer (TC Bernhausen, DR 65), die als Älteste mit ihren 41 Jahren am längsten dabei ist, hatte es mit Rivkin zu tun, die aber eine Nummer zu groß war.

Prominenten Besuch gab es zudem auch noch. Manch einer oder eine wollte ihren Augen wohl kaum trauen, als am Nachmittag Oliver Bierhoff auf der Anlage erschien. Er coachte seine Tochter Kate (MTTC Iphitos München, DR 157), die in einem engen Dreisatz-Match gegen die an drei gesetzte Lola Giza (Tennisleistungszentrum Espenhain) aber unterlag.

Aus Vereinssicht war es schade, dass keine der vier angetretenen Spielerinnen Laura Popov, Lola Erb, Ann-Kathrin Inderthal und Marika Müller die erste Runde überstand.

Siegerin Lorena Schädel (Dritte von rechts) und die zweitplatzierte Nicole Rivkin (Dritte von links) boten im Finale
 der  33. Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup sehr variables Tennis
mit spannenden und sehenswerten Ballwechseln. Das Turnier stand unter der Leitung von Turnierdirektor Vincent Fritsche
 (Zweiter von rechts), ganz rechts Alexander Masur, Stuhlschiedsrichter. Links Andreas Spitz, Oberschiedsrichter
und Julius Gold, Vizepräsident Sport TC Weiß-Blau Würzburg.

 

Das Tableau gibt es hier.