Franziska Sziedat gewinnt das Damenturnier
15. Mai 2023Eine clevere Spielweise bringt den Sieg
Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Franziska Sziedat (im Bild, DR 46, PTC Rot-Weiß Potsdam), nachdem sie den Matchball im Finale der 31. Offenen Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup zum 7:5, 6:3 gegen Karla Bartel (DR 87, RTHC Bayer Leverkusen) verwandelt hatte. Erschöpft aber glücklich freute sie sich über den für sie positiven Ausgang des zweiten Kraftaktes an diesem Tag. Fast noch mehr darüber, endlich ein mit 37 Spielerinnen aus der nationalen Spitze besetztes Turnier wieder schmerzfrei zu Ende gespielt zu haben. Eine Handgelenksverletzung mit einhergehender Operation hatte sie seit September letzten Jahres gehandicapt.
Nicht eben einfach die Aufgabe gegen eine energiegeladene 15-Jährige, die im Nachwuchskader des Deutschen Tennis Bundes steht und bereits im Viertelfinale mal eben so die an eins gesetzte Steffi Bachofer (DR 36, TC Bernhausen) in drei Sätzen aus dem Turnier kegelte. Auch im Finale lief es zunächst bis zum 5:4 und drei Matchbällen, die sie aber vergab, gut. Sziedat musste nach ihrem zweieinhalbstündigen Marathonmatch mit 2:6, 6:2, 6:2 im Halbfinale gegen die an sieben gesetzte Sabrina Rittberger (DR 83, Münchner Sportclub) erst wieder in Gang kommen.
Bartel (links) hatte es da leichter, denn ihre Gegnerin Marie Charlotte Vogt (DR 74, TC Bernhausen) gab nach im Tiebreak verlorenem ersten Satz in Durchgang zwei beim Stand von 1:4 plötzlich ohne ersichtlichen Grund auf. Aber der Matchplan von Sziedat stand fürs Finale: „Irgendwie durchhalten und mit variablem Spiel mit vielen Tempowechseln die Gegnerin aus dem Konzept bringen.“
Eigentlich war der Sieg für Sziedat unumgänglich. „Wenn mein Traumduo dabei ist, gewinne ich eigentlich immer“, erklärte die Siegerin. Damit meinte sie Jan Behrendt, Freund und gleichzeitig Fitnesstrainer und „Reisehund“ Sammy. Von den 1000 Euro Siegergeld könnte für die besser Hälfte glatt ein nettes Essen herausspringen, verriet sie augenzwinkernd, und für Sammy natürlich ein paar Hundeleckerli. Als nächstes stehen für beide Spielerinnen zunächst Turniere auf dem Programm, bevor beide jeweils in der Regionalliga antreten.
Schnelles Aus für clubzugehörige Spielerinnen
Aus Reihen des Ausrichters waren nur Anne Knüttel (DR 204) und Laura Popov am Start. Knüttel verlor in der ersten Runde gegen die spätere Siegerin Sziedat, die verriet, dass Partien gegen Knüttel schon in der Jugend ebenso lange gedauert und meist mit dem Dreisatz-Sieg für sie geendet hatten. So auch diesmal. Auch Popov sah ihren Auftritt gegen die an drei gesetzte Sonja Zhehnikova (DR TK Blau-Gold Steglitz) als gute Trainingseinheit und frohlockte über manch hart geschlagenen „Winner“.