Die 1. Herren feiern im zweiten Heimspiel endlich ihren ersten Saisonsieg
30. Juli 2024QOOL TC Weiß-Blau Würzburg – TC Wolfsberg Pforzheim 3:6
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg – 1. FC Nürnberg 5:4
Erschöpft aber glücklich feierten die 1. Herren ihren ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg, einen der direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Beide Teams standen vor der Partie punktlos im Tabellenkeller, die Hausherren als Schlusslicht, was einen heißen Kampf erwarten ließ. Die von Verletzungssorgen geplagten Gastgeber mussten bis zu dieser Partie eine Durststrecke von drei Niederlagen in Folge verkraften. „Schön, dass unser Plan aufging“, war Mannschaftsführer Julius Gold nach dem knappen 5:4 erleichtert. Vorgesehen war, gegen den Aufsteiger unbedingt einen Sieg einzufahren. Damit das gelingen kann, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt. So kam der Bulgare Alex Donski erst am frühen Morgen von einem Turnier in Madrid direkt zum Einsatz in Würzburg angereist. Wohl ein Grund, weshalb er sich im ersten Satz, den er 2:6 verlor, schwertat, seinen Rhythmus zu finden. Einmal in Schwung gekommen, war er aber nicht mehr zu bremsen. Sein Landsmann Nikolay Nedelchev traf von einem Turnier in Porto gar erst zu den Doppeln ein, um bei diesem Zwischenstopp gemeinsam mit Donski einen souveränen 6:0, 6:2 Erfolg zu landen, bevor seine Reise weiter zur Trainingsakademie nach Barcelona führte.
Es war eine Partie, wie sie kaum spannender hätte sein können und die immer wieder aufgrund der insgesamt sieben notwendigen Match-Tiebreaks – fünf davon in den Einzeln - auf des Messers Schneide stand. Um so schöner, als Filip Bergevi/Vladyslav Orlov ihren Matchball mit 10:3 im alles entscheidenden Doppel beim Stand von 4:4 verwandelten. Da brachen sowohl bei Mannschaftskollegen und bei den Zuschauenden, die über sechs Stunden Nervenstrapaze in diesem Tenniskrimi aushalten mussten, alle Dämme. Zuvor hatte man sie durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt, denn ein eher aussichtslos scheinendes 0:3 nach den ersten drei Einzeln ließ verhaltene Zweifel aufkommen, ob der so wichtige erste Sieg gelingen könnte. Aber, nachdem Glücksgöttin Fortuna in der zweiten Einzelrunde den Hausherren in den jeweiligen Match-Tiebreaks aller drei Einzel beistand und sie diese gewannen, war die Ausgangslage für die Doppel mit 3:3 durchaus aussichtsreicht. Nach gutem Start und scheinbarer Überlegenheit wurde es aber auch hier nochmal eng.
Wieder musste die Entscheidung in zwei der drei Doppel im verkürzten dritten Satz fallen. „Im Match-Tiebreak ist immer alles möglich“, fand Gold. Bester Beweis das Heimspiel am Freitag gegen Pforzheim. Auch da spielten die Match-Tiebreaks eine entscheidende Rolle. Zwei mehr gewonnene für Würzburg hätten hier den Sieg bedeutet.
Mit dem Erfolg gegen Nürnberg bleibt nun die Hoffnung auf den Verbleib in Deutschlands dritthöchster Liga bestehen, und die Devise kann für die 1. Herren nur heißen, das Feld weiter von hinten aufzurollen. Das soll schon am Freitag in der Partie beim zweiten Aufsteiger Wiesbadener THC und am Sonntag, 4. August, um 11 Uhr beim dritten Heimspiel gegen Ismaning gelingen.
Ergebnisse gegen Nürnberg
Einzel: Orlov – Rola 6:3, 5:7, 10:8, Winter-Lopez – Prechtel 2:6, 2:6; Donski – Haider-Maurer 2:6, 6:3, 10:7; Wallin – Bahamonde 3:6, 7:6 (4) 8:10, Bergevi – Schmidt 6:3, 3:6, 10:7; Steib – Uhlig 6:4, 3:6, 5:10.
Doppel: Winter Lopez/Wallin – Rola/Prechtel 6:4, 3:6, 3:10; Orlov/Bergevi – Haider-Maurer/Schmidt 6:3, 4:6, 10:3; Donski/Nedelchev – Bahamonde/Uhlig 6:0, 6:2.
Im Bild das Team QOOL TC Weiß-Blau Würzburg mit hinten von links: Olle Wallin, Lukas Schneider, Alex Donski, Vladyslav Orlov, Filip Bergevi, Betreuer Vincent Maukner und Julius Sommer. Vorne von links: Benjamin Winter Lopez, Anton Beyes, Mike Steib und Mannschaftsführer Julius Gold. Es fehlt Nikolay Nedelchev.