Die 1. Damen in der Regionalliga fallen heuer dem gleitenden Abstieg zum Opfer

10. Juli 2024

Eigentlich hätte man lauten Siegesjubel der 1. Damen in der Regionalliga nach dem verwandelten Matchball im Doppel von Martha Matoula und Ganna Poznikhirenko erwartet, denn sie besiegelten damit den knappen 5:4-Sieg am letzten Spieltag gegen die hinter ihnen platzierten Konkurrentinnen des TSV Altenfurt. Wenige Minuten zuvor hatten Anne Knüttel und Ani Vangelova nach dem 3:3 nach den Einzeln mit ihrem Erfolg zum 4:3 die Tür zum möglichen Gesamtsieg weit aufgestoßen. Für gewöhnlich ist 5:4 ein Ergebnis, das für besondere Freude sorgt, da die Spannung bis zum Schluss besteht und die Erleichterung um so größer ist. Wie eben im Fußball ein Tor in der Nachspielzeit.

Es war der Plan gewesen, Altenfurt auf Abstand zu halten und den fünften Tabellenplatz zu halten. Der ging auf, allerdings jener, damit auch wie üblich den Klassenerhalt zu schaffen, wohl nicht. Denn die Würzburgerinnen fallen heuer höchstwahrscheinlich dem gleitenden Abstieg zum Opfer. Der bedeutet, dass aus den oberen Ligen zu viele Teams in die geografische Südschiene absteigen, wo die Würzburgerinnen in der Regionalliga Südost seit ihrem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga im Jahr 2017 beheimatet waren. Aufgrund dessen müssen mehr Mannschaften den Gang nach unten antreten, als es der Regelabstieg mit drei Teams vorsieht. Fest steht, dass aus der Ersten Bundesliga ein Team in den Süden absteigt. Diese Konstellation zieht nach sich, dass es zwei Absteiger aus der Zweiten Bundesliga Süd gibt. Beide gehen in die Regionalliga Südost. Das bedeutet, dass es vier Absteiger in diesem Jahr gibt. 

„Das ist so bitter“, fasste Mannschaftsführerin Anna Uljanov ihren Frust in Worte, „aber so ist Tennis“. Besonders traurig war sie darüber, dass ihr Abschied aus dem Verein nach zehn Jahren aufgrund beruflicher Veränderungen ausgerechnet mit dem sportlichen Abstieg einhergehen wird. Auch dass sie aufgrund einer Erkältung nicht ihr bestes Tennis spielte, dämpfte zusätzlich ihre Stimmung. 

Aber es gab auch freudige Aspekte an diesem letzten Spieltag. „Ich bin überglücklich“, jubelte die Ukrainerin Ganna Poznihirenko (im Bild). Und dazu hatte sie allen Grund. Sie hatte erst vor wenigen Wochen nach einem Kreuzbandriss überhaupt erst wieder mit dem Tennisspielen begonnen und war in den letzten beiden Partien noch chancenlos gewesen. Mit gutem Training die Woche über landete sie nach einem Jahr Tennisabstinenz endlich wieder einen Einzelsieg.

Auch für Anne Knüttel ging die Saison positiv zu Ende. Sie bot zum Abschluss sowohl im Einzel als auch im Doppel eine herausragende Leistung, die der Galerie beim Zusehen viel Freude bereitete und sie selbst sehr zufrieden stimmte. „Der Abstieg ist natürlich sehr schade“, bedauerte sie, „aber warten wir ab, ob es tatsächlich dabeibleibt“. In der Tat bleibt ein Fünkchen Hoffnung bestehen, doch noch in der Liga zu verbleiben. Dann nämlich, wenn der nicht gerade seltene Fall eintritt, dass einer der potenziellen Aufsteiger sein Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt und davon zurücktritt.

Das heißt es allerdings bis mindestens 30. September zu warten. Der Stichtag, bis zu dem die Aufsteiger benannt werden sollten. Dann ist noch einmal Zeit bis spätestens 11. Dezember. Dann stehen die Zusammensetzungen der einzelnen Ligen fest.

TC Weiß-Blau Würzburg - TSV Altenfurt 5:4

Ergebnisse Einzel: Matoula - Kucmova 3:6, 6:7; Poznikhirenko - Getterich 7:5, 6:2; Raggi - Svabikova 6:1, 6:4; Vangelova - Gumbrecht 3:6, 1:6; Knüttel - Maier 6:2, 6:2; Uljanov - Kraupa 4:6, 4:6.
Ergebnisse Doppel: Matoula/Poznikhirenko - Getterich/Svabikova 6:1, 6:2; Raggi/Uljanov - Kucmova/Maier 1:6, 6:2, 4:10; Vangelova/Knüttel - Gumbrecht/Kraupa 6:2, 6:1.