Der an eins gesetzte Michel Hopp freut sich über Sieg und Ranglistenpunkte

Wie ein Urschrei gellte es über die Anlage des TC Weiß-Blau Würzburg, als Michel Hopp (im Bild, Tennisclub Ruhla 92, deutsche Rangliste 67) nach verwandeltem Matchball beim 6:4, 6:4 im Finale der 13. Offenen Würzburger Herren-Tennismeisterschaften gegen den an vier gesetzten Ben Ostheimer (TVA Aschaffenburg, DR 217) seine Freude herausbrüllte. „Damit habe ich nicht gerechnet“, jubilierte der Topgesetzte beim mit insgesamt 3000 Euro dotierten Turnier, das ein Härtetest für seinen lädierten Ellenbogen war. Eigentlich wollte er ein Turnier höherer Kategorie in den Niederlanden spielen, entschied sich aber aufgrund der Trainingspause für das leichtere Feld in Würzburg. 

Im Endspiel boten er und Ostheimer, der jüngste Finalteilnehmer der Turniergeschichte, einen sehenswerten Schlagabtausch. Letzteren plagte allerdings Nervosität ob der neuen Situation, was zu ungewohnt hoher Fehlerquote führte. Es wechselten präzise platzierte Schläge, die Hopp immer wieder in Verlegenheit brachten, mit unerzwungenen Fehlern aus eigentlich aussichtsreicher Position. „Ich war mega aufgeregt, denn es war mein erstes Finale bei einem solchen Turnier“. Deshalb war der 17-jährige Schüler auch über Platz zwei mächtig stolz und freute sich über Preisgeld und Punkte gleichermaßen. Die werden ihn bei der demnächst anstehenden Neuberechnung der deutschen Rangliste von aktuell 217 bis auf etwa Platz 175 nach vorne bringen. Ostheimer freute sich obendrein, dass er ohne Satzverlust durchs Turnier marschiert war, während Hopp im Halbfinale gegen den an drei gesetzten Stephan Iserath (TTC Brauweiler, DR 119) beim 6:7, 6:1 3:0 zu kämpfen hatte. Im dritten Satz gab Iserath wegen starker Krämpfe auf.

Mike Steib leidet unter großer Hitze

Das musste der an zwei gesetzte Mike Steib (Weiß-Blau, DR 109), sportliches Aushängeschild des Vereins aus dem Kader der 2. Bundesliga, zwar nicht, aber sein Wunsch, wie im Vorjahr mindestens den Einzug ins Halbfinale zu wiederholen, ging auch nicht in Erfüllung. Im Viertelfinale musste er beim 5:7, 5:7 der schwülen Hitze bei 34 Grad Tribut zollen. Ihm fehlte in Satz zwei schlichtweg die Kraft für erfolgreiche Gegenwehr. „Da kann man nichts machen“, stellte er resigniert fest. 

Außerdem feierte der erst 14-jährige Benno Erb (im Bild oben) einen persönlichen Erfolg. Der zweitjüngste Spieler im Turnier holte in Runde eins nach verlorenem erstem Satz 1:6 nach Umstellung seiner Taktik gegen den Tobias Albig (STC Schwäbisch Hall) Satz zwei und drei mit 6:3 und 6:0 und sicherte sich damit so viele Ranglistenpunkte wie bei Erreichen des Halbfinales der deutschen Meisterschaften seiner Altersklasse. „Ich freue mich riesig“, strahlte er über das ganze Gesicht. Für Paul Wolz (WB Würzburg) und Sebastian Egidy (RW Gerbrunn) war bereits in der ersten Runde Schluss, was die gute Besetzung des 46 Spieler starken Feldes unterstrich. „Von der ersten Runde an war wieder tolles Tennis geboten“, resümierte auch Turnierdirektor Vincent Maukner.

Das Tableau hier