2. Bundesliga Süd: 1. Herren beim 1. FC Nürnberg und gegen den TC Weinheim
11. August 2022Weiß-Blau-Männer sichern den Klassenerhalt
Erneut zwei Siege in Folge sorgen für Euphorie. Nun wollen sie der Saison beim letzten Heimspiel am Freitag, 12. August, um 13 Uhr, gegen Augsburg das Sahnehäubchen aufsetzen.
FC Nürnberg -
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg 3:6
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg –
TC Weinheim 6:3
Die Erleichterung machte sich unüberhörbar in einem lauten Siegesschrei Luft. Der Match-Tiebreak hatte nicht nur die Geduld von Würzburgs Spitzenspieler Pablo Llamas Ruiz (im Bild) im vorletzten Heimspiel der Zweiten Tennis-Bundesliga Süd gegen den TC Weinheim auf eine harte Probe gestellt. Nichts für schwache Nerven dieser verkürzte dritte Satz. Bis zum 9:8 hatte sich der Spanier – mit 19 Jahren der jüngste im Team – zurückliegend herangespielt und verbuchte den ersten Matchball. Doch ein überhasteter Schlag begrub die Hoffnung auf ein schnelles Ende. Die hatte Gegner Jonathan Mridha beim 10:9. Aber Llamas Ruiz glich aus. So steigerte sich die Dramatik zwischen Hoffen und Bangen bis zum 12:12. Mit einer knallharten Vorhand holte sich Würzburgs Nummer eins den nächsten Matchball. Den letzten, denn Mridha schlug den Ball ins Netz.
„Gute Arbeit“, jubelten Ruizs Teamkollegen, die zum Gratulieren sofort auf den Platz stürmten. Das breite Grinsen des Spaniers zeigte, welche Last von seinen Schultern fiel, bedeutete der Sieg doch das erfolgreiche Comeback nach einer Verletzungspause. Weitgehend ohne Spielpraxis hatte er zwei Tage zuvor in Nürnberg seinen ersten Auftritt für Weiß-Blau. Da haderte er mit der Niederlage und Nervosität. Die war offensichtlich auch vor heimischer Kulisse präsent. Aber mit zunehmender Spieldauer wuchs das Selbstvertrauen. Das feine Händchen für den Stopp wurde zusehends sicherer, was die Galerie mit viel Applaus quittierte wie auch den Matchball. Der besiegelte nämlich das 5:1 nach den Einzeln und damit den vorzeitigen Gesamtsieg, den fünften in Folge. „Wir haben eine tolle Serie“, fand Julius Gold, stellvertretender Mannschaftsführer, „das ist wesentlich mehr als nur die Pflicht“.
Auch Filip Bergevi (links) und Peter Fajta (rechts) schienen sich mit dem Match-Tiebreak im Verlauf der Saison immer besser angefreundet zu haben. Beide gewannen diesen nach starkem Spiel. Bei Bergevi dürfte der Besuch eines Freundes aus Stuttgart zusätzlich Ansporn gegeben haben. Jon hatte sich auf sein Motorrad geschwungen, war nach Würzburg gefahren, um den Schweden moralisch zu unterstützen. „Das gab mir den letzten Kick“, freute sich Bergevi.
Der Klassenerhalt gelingt mit dem Sieg in Nürnberg
„Über die Bilanz der gewonnen Match-Tiebreaks in dieser Saison dürfen wir uns nicht beklagen“, hatte Mannschaftsführer Johannes Markel schon nach der Partie in Nürnberg festgestellt. Auch dort endeten zwei Einzel im verkürzten dritten Satz zugunsten der Würzburger. Simon Freund, der in Nürnberg erstmals für die Domstädter im Einsatz war, und Carlos Lopez Montagud steuerten damit zwei wichtige Einzelpunkte bei, um überhaupt im Rennen um den Gesamtsieg noch eine Chance zu habe.
Ziel war ja, mit einem Sieg bei den Mittelfranken den Klassenerhalt in trockene Tücher zu bringen, den drei gewonnene Doppel besiegelten. Nun will man beim letzten Heimspiel am Freitag, um 13 Uhr die Aufgabe gegen den TC Augsburg Siebentisch erfolgreich lösen. Erinnerungen an letzte Saison sind noch präsent, als Würzburgs Nummer eins beim Spiel in Augsburg wegen angeblicher Verstöße gegen Coronabestimmungen der Anlage verwiesen wurde. In Würzburg stattete die Polizei Weiß-Blau aufgrund eines anonymen Hinweises in gleicher Sache einen Besuch ab, um die Unterlagen dieses Spielers zu überprüfen. Alles hatte seine Richtigkeit und auch vom Sportgericht des DTB bekam Würzburg Recht. Nun möchte man auf sportlichem Weg eine Antwort darauf geben und hofft dabei auf zahlreiche Zuschauer als siebter Mann.
Ergebnisse Einzel in Nürnberg: Stebe – Lopez Montagud 6:3, 0:6, 7:10; Capecchi – Orlov 6:1, 6:4; Prechtel – Llamas Ruiz 6:3, 6:2; Haider-Maurer – Fajta 7:6, 6:1; Wunderlich – Donski 2:6, 3:6; Uhlig – Freund 6:7, 6:2, 4:10. Doppel: Prechtel/Haider-Maurer – Lopez Montagud/Orlov 6:7, 4:6; Capecchi/Uhlig – Donski/Bergevi 3:6, 4:6; Wunderlich/Bojanovic – Fajta/Freund 2:6, 0:6.
Ergebnisse Einzel gegen Weinheim: Llamas Ruiz – Mridha 3:6, 7:6 (4), 14:12; Fajta – Laurent 6:3, 6:7(3), 11:9; Donski – Handel 7:6 (3), 6:4; Bergevi – Reymond 6:7(5), 6:2, 10:8; Freund – Heger 6:4, 6:2; Gold – Erlenbusch 2:6, 2:6. Doppel: Donski/Bergevi – Laurent/Reymond 7:6(6), 6:3; Freund/Schneider – Mridha/Erlenbusch 6:2, 5:7, 5:10; Steib/Gold – Baumann/Müller 3:6, 3:6.